Methoden der Ermittlung bei Fahrerflucht

Fahrerflucht bedeutet nicht selten für die Opfer psychologische Folgen in Form von PTS (Posttraumatische Belastungsstörung), Angststörungen und Depressionen. Oft müssen die Betroffenen im Nachhinein psychologisch betreut werden und es kann sein, dass die Opfer das Vertrauen in die Rechtsprechung verlieren und sich eine Unsicherheit in der Gesellschaft entwickelt.

In Deutschland regelt das Strafgesetzbuch (§ 142 StGB) das unerlaubte Entfernen vom Unfallort. Konkret definiert sich Fahrerflucht damit, dass jemand nach einem Verkehrsunfall, ohne seine Identität zu hinterlassen den Unfallort verlässt bzw. ohne Hilfe geleistet zu haben. Das betrifft Geschädigte wie Verursacher. Es besteht die Pflicht Personalien anzugeben und je nach Unfallsituation Hilfe zu leisten. Auch bei kleineren Schäden, wie Lackkratzer oder ein beschädigter Außenspiegel, kann der Tatbestand einer Unfallflucht vorliegen, wenn o. g. Pflichten nicht erfüllt wurden.

Als Konsequenz kommen strafrechtliche und zivilrechtliche Folgen auf den Fahrer zu. Dazu können Geldstrafen und sogar Freiheitsstrafen gehören. Fahrverbot, Führerscheinentzug und Punkte in Flensburg sind möglich.

Verkehrsdatenanalyse

Mit diesem Hintergrund entsteht die Diskussion über mobile oder festinstallierte Verkehrsüberwachungssysteme. Als problematisch dabei erweist sich Verkehrsüberwachung – egal, welcher Art – in Bezug auf den Datenschutz und die Nutzung von Verkehrsdaten. Wo sind die Grenzen?

Eine stationäre Verkehrsüberwachung könnte präventiv wirken. Die Sichtbarkeit fördert die Einhaltung der Verkehrsregeln. Die mobile Verkehrsüberwachung dagegen bedeutet einen Überraschungseffekt, beispielsweise bei Geschwindigkeitskontrollen oder Abstandsmessungen.

Eine erweiterte Verkehrsüberwachung könnte also im Vorfeld Unfälle verhindern, da Autofahrer verstärkt darauf achten, die Verkehrsregeln, insbesondere Geschwindigkeitsregeln, einzuhalten.

Zeugenaussagen und Einschalten eines Detektives

Bei einer Fahrerflucht sind Zeugenaussagen enorm nützlich. Gerade Beschreibungen zum Aussehen der unfallflüchtigen Person sind grundlegend hilfreich. Dabei wird auf Software zurückgegriffen, die mit Gesichtserkennung bzw. Gesichtsvergleich arbeitet.

Zudem kann ein Detektiv bei den Ermittlungen unterstützend tätig werden. Der Detektiv arbeitet mit der Polizei zusammen und kann Beweise sammeln und Zeugenaussagen aufnehmen bzw. auf deren Glaubwürdigkeit prüfen. Des Weiteren helfen Detektive dabei, Personen- und Fahrzeugbeschreibungen zu analysieren, um einen Täter zu identifizieren. Mittels modernen Überwachungstechniken observieren Detektive verdächtige Personen und beschaffen zusätzliches fallrelevantes Informationsmaterial für die polizeilichen Ermittler.

Die Anheuerung eines Detektives muss zeitnah erfolgen. Das erhöht die Chancen, Beweise zu sichern, um den Täter schnell zu finden.

Fahrzeugforensik

Die Methodik, Spuren zu erfassen, hat sich weiterentwickelt. Mikrospurenanalyse ist das Stichwort. Forensische Spurensicherung sichert Glas, Faser und Lackpartikel mit Sicherungsfolien. Beim Zusammenstoß von Fahrzeugen kann mittels Mikrospurenanalyse ein Nachweis erstellt werden. Das gilt auch für Gegenstände, die mit einem Fahrzeug in Kontakt gekommen sind. Die Isotopenanalyse liefert Fakten über die Herkunft von Metallen oder Kunststoffen. Dabei kann die Region der Herstellung bis zur Produktionsstätte nachverfolgt werden, gerade bei Fahrzeugteilen.

Die Fahrzeugforensik hat deutliche Fortschritte erzielt, um Beweise zu sichern und Spuren nachzuverfolgen. Eine DNA-Analyse kann Spuren zu Personen zurückverfolgen, was bei der Identifizierung von Fahrzeugen weiterbringt. Halten wir am Ende fest, dass Fahrerflucht kein Kavaliersdelikt ist. In Deutschland wird Fahrerflucht im Strafgesetzbuch geregelt und mit empfindlichen Strafen belegt. In der ethischen Diskussion stehen Weiterentwicklungen bei der Verkehrsüberwachung, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Bei Unfallflucht werden moderne Techniken der Fahrzeugforensik genutzt, während die Polizei und ein Detektiv bei der Tätersuche effizient zusammenarbeiten können.

(Bildquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)